STÜBNER-Buch (Erscheinungstermin: Herbst 2019)
Er war der Popstar im DDR-Fußball: Jörg Stübner wird, gerade 18 geworden, Stammspieler bei Dynamo Dresden. Nur ein Jahr später sein Debüt in der DDR-Nationalmannschaft. Im September 1985 treibt er in einem WM-Qualifikationsspiel Michel Platini, damals einer der besten Fußball der Welt, zur Verzweiflung. So wird Stübner zum Star. Er kann wunderbar kicken, hat ein großes Kämpferherz und sieht auch noch verdammt gut aus. Sein Markenzeichen? Die Popperlocke und die Mädchen stehen Schlange. Die zweite Lebenshälfte wird für das DDR-Kind zur harten Prüfung. Zunächst hat er seinen Abstieg als Fußballer zu verkraften. Sehnt sich stets nach einem Stück Normalität, wie aber den Lebensunterhalt verdienen? Hat er doch wirklich nur das Fußball spielen gelernt. Hinzu kommen private und gesundheitliche Probleme. Jörg Stübner kämpft bis zum Schluß. Im Juni 2019 stirbt er mit nur 53 Jahren in Dresden.
Das Buch beschreibt zwei Handlungsebenen. Zum einen zeichnet der Autor Stübners Werdegang nach. Von der Kindheit in der Mongolei, über die Anfänge mit dem Fußball in Halle, die KJS-Zeit in Dresden bis hin zu den Jahren als unverzichtbarer Bestandteil der Dynamo-Mannschaft. Zweite Handlungsebene ist die Entstehung des Buches. Stübners 50. Geburtstag im Juli 2015 ist der Ausgangspunkt, an dem der Ex-Nationalspieler und der Autor beschließen, an einem Buch zu arbeiten. Zunächst gedacht als ein Stück Lebenshilfe für den gescheiterten Star. So entwickelt sich zwischen ihnen nach und nach eine enge Beziehung mit wichtigen Etappen auf Stübners langen Weg in ein "normales" Leben. Im Juni 2019 beendet sein plötzlicher Tod die knapp vierjährige Zusammenarbeit. So wird das Buch zum Andenken an einen bewundernswerten Kämpfer und einen guten Menschen.
Das Buch "STÜBNER - Popstar wider Willen" ist ab sofort unter www.uwekarte.de zum Preis von 21,90 Euro bestellbar. Ab 1. Oktober 2019 kostet es volle 24,90 Euro - Erscheinungstermin (und damit gleichzeitig auch der Lieferzeitpunkt) ist der 13. November 2019.
Hans-Uwe Pilz ist begeistert von der Dynamo-Fibel
Dynamo-Legende Dixie
"Pflicht-Lektüre für jeden Anhänger und Fan!", sagt Dynamo-Legende Dixie Dörner und präsentiert die zwei Kilo schwere Dynamo-Fibel.
Dynamo-Buch 1953 - 2013 wird 3 Jahre alt
Nun ist es schon drei Jahre alt: das Dynamo-Buch 1953 - 2013. Bis heute kommen regelmäßig Reaktionen zu diesem, guten Stück. Viel Lob gab es, auch an dieser Stelle noch einmal besten Dank!
Nun sind drei Jahre vergangen, höchste Zeit, der geneigten Leserschaft etwas Neues anzubieten. Was halten Sie von "Montreal privat"? Ach, das sagt Ihnen überhaupt nichts? Dann kommen Sie doch einfach mit. Auf eine einmalige Zeitreise nach Kanada ins Jahr 1976! Sie werden erfahren, wie 17 Fußballer aus der DDR (darunter gleich sechs Dresdner Dynamos) den Sommer ihres Lebens verbringen. Warum sie gleich nach ihrem ersten Endrundenauftritt wieder nach Hause geschickt werden sollen. Wie den vermeintlichen Versagern aber plötzlich Flügel wachsen und sie zu Helden werden.
Vor nunmehr 40 Jahren gelingt der DDR-Auswahl der bis heute einzige Triumph einer deutschen Fußballmannschaft bei Olympischen Spielen. Das von Georg Buschner trainierte Kollektiv sorgt für den neben der WM-Teilnahme 1974 größten Erfolg der Ostkicker. Damals steht dieser Olympiasieg im Schatten großartig anmutender Erfolge. Die "Diplomaten im Trainingsanzug" scheffeln in Montreal insgesamt 40mal Gold für ihren Staat. So kommen Dörner, Croy und Co. in der Bewertung eher knapp und spärlich weg. Immerhin werden sie dann in der DDR zur "Mannschaft des Jahres" gewählt.
Illustriert - und das ist wohl einmalig - wird diese Zeitreise mit den privaten Fotos der Spieler. Die besten Schnappschüsse bieten eine überzeugende Vorstellung vom Alltag in Montreal, von den Bedingungen im Olympischen Dorf und den Eindrücken der jungen Männer. Ergänzt werden diese ganz privaten und sehr persönlichen Einblicke durch Briefe und Dokumente der Kicker, durch Zeitungsausschnitte und Aktenmaterial. Eine weitere Besonderheit: die Erinnerungen von Dixie Dörner. Der "Beckenbauer des Ostens", in Montreal der Kapitän und bester Torschütze seiner Mannschaft, dazu zum besten Spieler des Turniers gewählt, gibt seine Sicht auf die Dinge wieder und bewertet bzw. kommentiert mit dem Abstand von vier Jahrzehnten, was damals geschah.
Inhaltlich im Mittelpunkt steht der Turnierverlauf bis hin zum Olympiagold, gewürzt mit Anekdoten und Episoden. Ausführlich beschrieben werden historische Zusammenhänge und Probleme. Ausgangspunkt ist das Anmelden einer Mannschaft für die Qualifikation kurz nach der für DDR-Verhältnisse außerordentlich erfolgreichen Fußball-WM 1974. Endpunkt die Auszeichnungsreise für die Spieler im Sommer 1977 nach Kuba.
Das Buch versucht den Olympiasieg einzuordnen und Fragen zu beantworten wie: Welche Rolle spielte Trainer Georg Buschner? Warum war der Generalsekretär der DDR-Fußballer in Montreal als Kampfrichter im Kanu eingesetzt? Oder: Einen Monat vor Olympia erhielt Heinz Krügel – mit Magdeburg noch 1974 Europapokalsieger geworden – Berufsverbot. Warum? Krügels Kollege, der Dresdner Walter Fritsch kann sich nur mit dem Gewinn der Meisterschaft vor seiner Ablösung retten. Was war los im DDR-Fußball 1976?
Das Buch in Zahlen:
Montreal privat - Die unglaubliche Geschichte vom Olympiasieg der DDR-Fußballer
Hardcover
Umfang: 192 Seiten
Preis: 19,90 Euro
Erscheinungstermin: 15. Juli 2016
Möchten Sie Buch das bestellen? Dann wird Ihnen auf folgender Homepage geholfen: www.montreal76.de
Das Dynamo Buch begeistert ...
Miroslav Stevic
Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) und Stefan Kutschke (1. FC Nürnberg)
Hans-Jürgen Kreische
Lesestunde mit Klaus Sammer und Dixie Dörner - die beiden Dynamo-Idole bekamen zur Buch-Präsentation im "Italienischen Dörfchen" ihr ganz persönliches Dynamo-Buch überreicht und waren sofort gefesselt. Dynamo-Präsident Andreas Ritter bekam das Buch mit der Nummer 1953 überreicht - es ist das Exemplar für den Verein, das von den Autoren natürlich auch mit einer sehr persönlichen Widmung versehen wurde. (August 2013)
Matthias Sammer - Sportvorstand beim FC Bayern München - gehört inzwischen auch zu den Lesern des Buches. In seinem Büro auf der Säbener Straße präsentiert der einstige "Feuerkopf" sein Exemplar. Sammer junior war von 1972 bis 1990 bei den Schwarz-Gelben aktiv. (Oktober 2013)
Versandstart - 01.08.2013
Liebe Käuferin, lieber Käufer,
lange genug haben Sie auf ihr "Dynamo-Buch 1953 - 2013" warten müssen. Doch glauben Sie uns, es hat sich gelohnt. Heute werden die Bücher an die in der Bestellung angegebene Adresse versandt.
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Prominente Hilfe beim Verpacken der Dynamo Bücher bekamen Uwe Karte und Gert Zimmermann vom Dynamo-Profi Robert Koch
Robert Koch hält hier ein bestelltes Exemplar seines großen Idols Dixie Dörner in den Händen ...
... um es anschließend versandtfertig zu machen
Wieder ein Dynamo-Buch fertig zur Übergabe an das Transportunternehmen ... ein letzter prüfender Blick von Robert Koch
In eigener Sache - 04.07.2013
Liebe Käuferin, lieber Käufer,
wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass das Buch, nach heutigem Stand, am 1. August in den Versand gehen wird.
Freundliche Grüße
Uwe Karte und Gert Zimmermann
In eigener Sache - 26.06.2013
Lieber Käuferin, lieber Käufer,
wir wissen sehr gut, auf diese Information haben Sie schon lange gewartet. Das "Dynamo-Buch 1953 - 2013" ist im Druck und wir freuen uns als Autoren schon auf die Aufgabe, jedes der durchnummerierten Bücher mit der persönlichen Widmung für den jeweiligen Empfänger zu versehen.
An dieser Stelle freuen wir uns selbst schon riesig, das über zwei Kilogramm schwere Buch endlich in den Händen halten zu können. Ein Buch am PC wachsen und gedeihen zu sehen, ist schon eine schöne Erfahrung. Der schönste Moment aber ist dann tatsächlich der physische Erstkontakt, gar keine Frage.
Von der Logistik her wird es so sein, dass wir die Bücher nach dem Signieren direkt einschweißen lassen, um sie beim folgenden Versand vor Nässe und anderen Einflüssen optimal zu schützen. Dann folgt der spannende Moment für Sie, wenn der Postmann einmal oder zweimal klingelt.
Mit dem Ergebnis sind wir bislang ganz zufrieden, haben in mehreren Korrekturgängen versucht, alle mögliche Fehler zu finden und zu korrigieren. Und nach wie vor sind wir der Überzeugung, die richtige Entscheidung getroffen und das versöhnliche Ende der Saison 2012/13 abgewartet zu haben. Deshalb ein ganz großes Dankeschön an die, die uns dabei unterstützt haben! Und allen anderen Dank für Ihr Verständnis.
Freundliche Grüße
Uwe Karte und Gert Zimmermann
In eigener Sache - 27.04.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Dynamo-Leserschaft,
in den vergangenen Tagen erhielten wir zahlreiche Anfragen über das Lieferdatum von "Dynamo Dresden 1953-2013". Deshalb erhalten Sie jetzt noch einmal eine detailierte Information von uns.
Bitte haben Sie keine Angst, das Buch ist fertig geschrieben und sein Inhalt begeistert uns jeden Tag aufs Neue! Aber - es ist noch nicht gedruckt. Und das hat einen einfachen Grund. Wer rechnete vor einem halben Jahr mit der aktuellen Tabellensituation? Und nun stellen sich alle die Frage: Schaffen es unsere Goldfüße? Sie erhalten von uns ein Werk über 60 Jahre Dynamo. Doch das Wichtigste aus aktueller Sicht, der Klassenerhalt ist nicht mit drin. Vielleicht noch mit dem Hinweis: "Bei Drucklegung war die Jubiläums-Saison leider noch nicht abgeschlossen." Dieser Makel ist im Nachhinein nicht zu korrigieren.
Wir haben mit vielen Käufern gesprochen, die einfach der Meinung sind, wir sollten den Klassenerhalt abwarten, damit das Werk auch rund wird.
Sollten einige jetzt etwas Grummeln, können wir das freilich gut verstehen, da Sie einen Geburtstag als ihr Fix-Datum hatten, aber das Fußball-Leben ist halt mit Dynamo leider nicht berechenbar. Um die Lieferzeit zu überbrücken, könnten wir Ihnen aber den kostenfreien Mail-Versand eines Gutscheins anbieten.
Mit hoffungsvollen Dynamo-Grüßen, dass alles gut wird,
verbleiben die beiden Autoren
Uwe Karte und Gert Zimmermann
Vorwort zum Dynamo-Buch 1993 - 2004
von Uwe Karte
Im Herbst 1993 erschien „Dynamo Dresden 1953 – 1993", das erste Buch über den Traditionsverein im Osten. Die Schwarz-Gelben kämpften seinerzeit in der Bundesliga gegen den Vier-Punkte-Abzug und standen am Beginn einer großartigen Saison. Seitdem ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen. In dieser Zeit kamen ungefähr 200 Spieler, 15 Trainer sowie unzählige Funktionäre an die Lennéstrasse und gingen auch wieder. Die Probleme aber blieben. Dass der Verein heute überhaupt noch existiert, verdankt er in erster Linie seinen Fans. Sie hielten ihren Schwarz-Gelben nach dem bitteren Zwangsabstieg die Treue. Es ging nicht mehr nach München, Bremen oder Leverkusen. Die neuen Ziele hießen Braunsbedra, Sondershausen oder Zehlendorf. Willkommen im sportlichen Niemandsland!
Fußball für Feinschmecker gab es nur noch selten zu erleben, dafür Skandale und Intrigen, Selbstdarsteller und Wichtigtuer. Gern wurde in die Vereinskasse gegriffen, obwohl die drohende Zahlungsunfähigkeit zum nahezu ständigen Begleiter wurde. Als dann auch die Vorherrschaft in der einstigen Fußball-Hochburg verlustig gegangen war, ehemalige Dynamo-Spieler beim Ortsrivalen angeheuert hatten und das sportliche Konzept dort aufzugehen schien, war das Schicksal von Dynamo Dresden eigentlich besiegelt. Mancher Politiker rieb sich die Hände, der Name „Dynamo" passte doch einfach nicht mehr in diese Zeit. Die Fans aber waren nicht bereit, diesen Teil ihres Lebens abzugeben. Urplötzlich strömten Jugendliche und sogar Kinder ins Stadion, obwohl dort nur eine drittklassige Mannschaft kickte und viele die erstklassigen Vorgänger nie selbst hatten spielen sehen. Warum? Bis heute kann es niemand erklären, es war einfach Kult!
Dann wurde die unglaubliche Treue der Fans endlich belohnt! Mit Christoph Franke kam ein Trainer, der sich scheinbar nicht beirren ließ. Er baute eine Mannschaft auf, zog seine Linie durch und hatte das nötige Glück. Zwei Aufstiege in drei Jahren, für die Fans waren es die schönsten Geschenke seit der Bundesliga. In diesem Buch werden Fakten und Hintergründe benannt, Anekdoten und Episoden beschreiben die Begleitumstände von elf Jahren jüngster Vereinsgeschichte. Der Blick hinter die Kulissen, ein unglaublicher Stoff, der in seiner Art und Intensität anderswo nicht in Jahrzehnten zusammen kommen wird. Dynamo ist wieder da, aber noch lange nicht dort, wo der Verein hingehört! Doch das wäre schon wieder ein neues Kapitel.
Leseprobe aus dem Dynamo-Buch 1993 - 2004
Ein bitterer Absturz
und der ewige Neubeginn
Der Abschied schmeckte bitter. Ein paar Fans hatten sich an die Spielfeldumzäunung geklammert, als wollten sie die guten, alten Dynamo-Zeiten festhalten und damit retten, was nicht mehr zu retten war. Ausgerechnet Ex-Dynamo Ulf Kirsten hatte für das letzte Gegentor der Sachsen in Deutschlands Eliteliga gesorgt, das letzte für vermutlich sehr lange Zeit. Michael Spies hatte für die Schwarz-Gelben ausgeglichen - 2:2 und dann war Schluss. Ralf Minge war in die Kurve der Dresdner gekommen, auch er mit einem dicken Kloß im Hals, auch er kämpfte mit den Tränen. Die „Marmor, Stein und Eisen bricht!"-Gesänge aus etwas mehr als 3000 Kehlen im Gästeblock, die während der 90 Minuten auch von Knallkörpern und Ausbruchversuchen einiger Chaoten begleitet worden waren, wurden nun durch verzweifelt klingende „Dynamo, Dynamo!"-Rufe ersetzt. Kein Dresdner Fan hatte den Gästeblock verlassen. Die Aufforderung über die Anzeigetafel, sich 15 Minuten zu gedulden, um Trainer und Mannschaft verabschieden zu können, erschien nahezu überflüssig. Ralf Minge winkte ein letztes Mal mit einem Blumenstrauß. Keine Stunde später trösteten die Spieler die Treuesten der Treuen am Mannschaftsbus. Als der sich in Bewegung setzte, war der bittere Augenblick gekommen. Es war nicht nur der Abschied von der Bundesliga. Dieser 17. Juni 1995 besiegelte das Ende einer Ära, die 26 Jahre zuvor mit dem Aufstieg der SG Dynamo Dresden in die DDR-Oberliga begonnen hatte. Für die Anhänger unbegreiflich, ihre Mannschaft war abgestiegen in die Drittklassigkeit. Die Gedanken der Anhänger galoppierten, nur ein Jahr nach der ausgelassenen „Minus vier – na und?-Party" einfach aus und vorbei, wie konnte das nur passieren? Die besten Spieler waren verscherbelt worden, mit Methode und um jeden Preis. Damit hatte die Mannschaft ihren Geist und den Charakter verloren. Die Lücken in den Reihen der Dresdner Helden füllten Fußball-Legionäre, die fast ausnahmslos Mittelmaß verkörperten. Was für ein Trost, für viele sollte es die letzte Chance zum Abkassieren gewesen sein.
Vorwort zum Dynamo-Buch 1953 - 1993
von Hans-Jürgen Dörner
Endlich! Nach 40 Jahren ist es zwei Journalisten gelungen, ein Buch über den Verein zu schreiben, mit dem ich groß geworden bin und wo ich insgesamt 18 Jahre gespielt habe. Die Geschichte von Dynamo Dresden zum ersten Mal in gebündelter Form, alle Dynamo-Anhänger, alle Fußballfreunde in Dresden und anderswo, aber auch alle Statistiker können sich freuen. Große Spiele werden noch einmal lebendig, von Begebenheiten und Anekdoten aus dem Alltag der Spieler untersetzt. Dynamo Dresden war eigentlich immer in den Schlagzeilen, vor allem aber durch das technisch gepflegte und attraktive Spiel.
Auszug Dynamo-Buch 1953 - 1993
Maß aller Libero-Dinge
Für einen Weltklassemann viel zu ruhig
Seine Name wurde von vielen tausend Tribünenbesuchern, aber auch von in- und ausländischen Kickern ehrfürchtig über die Lippen gebracht. Nicht nur viele junge Fußballer bewunderten den Ausnahmekönner. Von der Eleganz seiner Bewegungen und der Geschicklichkeit seiner Füße ließen sich besonders die Menschen im Dresdner Dynamo-Stadion verzaubern. Die gewiß seltene Gabe, Spielzüge zu lesen, vorauszudenken und dank seiner Qualitäten als Spielmacher und Libero auch entsprechend umzusetzen, machten ihm zum Ausnahmekönner. Der Feinmechaniker auf dem grünen Rasen beherrschte die sanfte Kunst wie kaum ein anderer. Dem Tackling zog er selbst in kniffligsten Situationen ein Kabinettstückchen vor. Leichtsinn wurde ihm deshalb oft vorgeworfen, was für ihn nur die Leichtigkeit war. Sein Stil, der Übersicht, Schlitzohrigkeit und Verstand verriet, machte Feude. Die Fußballfreunde verehrten ihn - ihren Dixie Dörner.
Otto-Theater in Dresden
Am frühen Morgen des 2. August 1995 hatte der Spuk ein Ende. Wenige Tage vor dem Drittliga-Start von Dynamo nach dem Zwangsabstieg klickten die Handschellen. Für den nur mit Bademantel und Badeschlappen bekleideten Rolf-Jürgen Otto ein schwerer Schock. Kurz zuvor hatte er noch mit Georg Schauz telefoniert, wollte gemeinsam mit dem damaligen Dynamo-Schatzmeister die Post durchsehen. Danach war der Physiotherapeut zur Massage erschienen. Und dann kam der Staatsanwalt: „Herr Otto, Sie sind verhaftet!"
Gut zweieinhalb Jahre zuvor hatte sich das Schwergewicht aus Hessen zum Präsidenten von Dynamo Dresden wählen lassen und dem Traditionsklub dann im Frühjahr ´93 die Lizenz gerettet. Unvergessen der bühnenreife Auftritt vor der DFB-Zentrale. „Es war schwer", hatte der Baulöwe in die Telefonmuschel geschluchzt. Was damals viele ahnten, aber nur wenige wirklich wussten: Die Millionen stammten gar nicht von ihm. Vizepräsident Walter Hoff hatte in seine Schatulle gegriffen. „Wenn Otto wenigstens ein bisschen Geld gehabt hätte, der hatte aber gar keins", bringt es Ex-Schatzmeister Georg Schauz heute auf den Punkt. Drei Jahre lautete das Urteil für Otto beim Prozess vor dem Landgericht in Chemnitz im Februar ´96. Der „Dicke" hatte in Meißen das Konto eines ehemaligen Treuhandbetriebes geplündert und mit der so abgestaubten Kohle einfach nur jongliert. In Wirklichkeit war er ein bauernschlauer Krimineller, ein abgebrühter Zocker und gnadenloser Despot.